Operetten in Original und Neuanpassung

Mir liegt daran, Operetten für heutige Gesangvereine (gemischte und nicht gemischte Chöre) mit oder ohne Solisten zugänglich zu machen. Das sind sie nämlich mit den Original-Partituren kaum, aus folgenden Gründen:

  • Außer den drei Chor-Notenzeilen stehen natürlich viele andere Notenzeilen da, für die Klavierbegleitung und vor allem für oft etliche Solisten. Wohl sind Klavierspieler und Solisten im Konzert angebracht, und diesen kann man zum Proben auch die originalen Notenblätter geben, ggf. mit Textmarker-Anstrich für ihre Text- und Notenzeilen; aber mit den Chorsängern macht man es lieber nicht so, vermutlich kommen manche damit schwer zurecht. Außerdem passen bei so vielen Notenzeilen oft nur ein oder zwei Notensysteme auf eine Druckseite, so dass man dauernd umblättern muss; bei manchen Werken gibt es einige Druckseiten mit nur einem Notensystem, aber dazwischen andere Druckseiten mit mehreren, was die Sache noch unübersichtlicher macht.
  • Oft hat mitten in einer Arie der Chor für längere Zeit Pause, wo nur die Solisten singen oder nur die Instrumente spielen, und er muss dadurch viele Seiten im Partiturbuch überspringen, muss aber aufpassen, wann er wieder dran ist, und auf welcher Seite an welcher Stelle er dann im Partiturbuch weitermachen muss.
  • In den klassischen Operetten des 19.Jahrhunderts fehlt der Alt, es gibt allenfalls einen Sopran 2 darin. Viele Frauen im Chor sind aber Altistinnen, und was sollen sie singen, wenn ihnen natürlich der Sopran 2 oft zu hoch ist?
  • Auch davon abgesehen sind oft die Original-Noten zu hoch für Gesangvereine.
  • Werden die alten Partiturbücher heute nachgedruckt oder gescannt, lässt die Druckqualität oft zu wünschen übrig. Auch, weil sie klein gedruckt sind, sonst würde oft nicht einmal ein einziges Notensystem mit so vielen Zeilen auf eine Seite passen.
  • Ich habe daher die Notenblätter nur für den Chor so nachgebildet, dass alle diese Probleme behoben sind. Zu diesem Zweck habe ich die meisten Arien, an denen Chor beteiligt ist, in mehrere Teil-Arien unterteilt. Für jede zu unterteilende Arie sind die einzelnen Teile mit Zusätzen zu den Liednummern versehen, und diese Zusätze heißen -1, -2 usw. Außerdem habe ich an einigen Stellen im Sopran, Alt, Tenor und Bass Noten abgeändert, dort, wo die ursprünglichen Noten zu hoch waren. Spätestens dann wurde eine dieser vier Stimmen in zwei Teilstimmen unterteilt. Und ein Gesangverein, der diese acht Chorstimmen nicht alle brauchen kann, sucht sich eben nur die heraus, die zu ihm passen. Näheres zu dieser Vorgehensweise hier.

    Außerdem habe ich für die Chorsänger Lernprogramme beigefügt. Diese kann jeder hier herunterladen, dann auf dem Computer ablaufen lassen, die eigene Singstimme auswählen und dann einzelne (Teil-)Arien abspielen, nach Wunsch entweder mit allen Chorstimmen zusammen, oder aber mit der eigenen Stimme allein und nur an den Stellen, wo sie Pause hat, die anderen Stimmen eingeblendet, deutlich unterscheidbar. Eine Textanzeige mit Karaoke ist dabei, wenn der Computer ein entsprechendes Abspielprogramm für MIDI-Dateien installiert hat, am besten vanBasco-Karaoke-Player, kostenlos erhältlich und zum Verwenden erlaubt, herunterzuladen hier. Das Lernprogramm funktioniert auch ohne vanBasco, dann aber auf den allermeisten Computern ohne Anzeige des Liedtextes, je nachdem, welche Software zum Musikspielen installiert ist. Windows Media Player zeigt auch keinen Liedtext.

    Das Libretto, d.h. die vollständige Textangabe, ist für Operetten gewöhnlich nur lückenhaft zu bekommen. Für einige Operetten habe ich es vervollständigt und dabei mehrere Texte nebeneinander geschrieben, wenn mehrere Texte gleichzeitig gesungen werden. In allen Chorpassagen habe ich dazugeschrieben, welcher Chor gerade singt, denn es gibt in den meisten Operetten mehrere Chöre in verschiedenen Rollen.

    Außerdem habe ich Tabellen erstellt, um aufzulisten, welcher Solist in welchen Arien an der Reihe ist.

    Für Konzertveranstalter, die nicht genug Solisten bzw. Chöre zusammenbekommen, habe ich überlegt, welche Solisten und Chöre mit oder ohne Kürzung der Operette verzichtbar sind - und bei wie viel Verzicht nur noch ein reines Konzert daraus wird, bei dem das Theaterspiel entfallen muss, das ja neben der Musik eine Oper oder Operette ausmacht.

    Desweiteren habe ich eine MP3-CD erstellt, die die folgenden Operetten Lied für Lied als MP3-Dateien enthält. Beim Einlegen in den Computer erscheint ein Auswahl-Menü auf dem Bildschirm, um eine Operette auszuwählen und dann vollständig oder Lied für Lied abzuspielen, mit beigegebener Dokumentation. Es handelt sich um professionelle Schallplatten-Aufnahmen aus den 1950er Jahren.



    Die Fledermaus (Johann Strauß Sohn)

    Ort und Zeit: Badeort nahe einer großen Stadt, letztes Drittel des 19. Jahrhunderts
    Uraufführung am 5. April 1874 im Theater an der Wien, Wien

    Es gibt nur einen Chor: die Ballgäste.

    Original-Partiturbuch (externer Link)
    Libretto
    Aufteilung der Solisten auf die Arien
    Arien für die Chöre unterteilen
    Personal abspecken
    Nachgebildete Notenblätter
    Lernprogramm


    Eine Nacht in Venedig (Johann Strauß Sohn)

    Ort und Zeit: Venedig, Mitte des 18. Jahrhunderts
    Uraufführung am 3. Oktober 1883 im Neuen Friedrich-Wilhelmstädtischen Theater, Berlin

    Hier besteht ein oft beklagtes Versions-Chaos, weil im 20.Jahrhunder abgeänderte Versionen erschienen, die Arien hinzugefügt oder in der Reihenfolge geändert haben.

    Es gibt sechs Chöre: das Volk, die Senatorsfrauen, Pappacodas Freunde (können zum Volkschor gehören), die Herzogsgäste, die Maskengruppen (können Herzogsgäste und Teile des Volkes sein), die Taubenfrauen (können zum Volkschor gehören). Es ist auch möglich, dass ein einziger Chor diese Chöre nacheinander mit wechselnden Kostümen darstellt, ausgenommen die Senatorsfrauen und die Taubenfrauen, aber diese beiden sind durch Solisten ersetzbar.

    Original-Partiturbuch (externer Link)
    Libretto, originalgetreu mit Andeutung anderer Versionen
    Aufteilung der Solisten auf die Arien
    Arien für die Chöre unterteilen
    Personal abspecken
    Nachgebildete Notenblätter mit Lied Nr. 1 in Originallänge, mit Straßenhändlern als Solisten
    Nachgebildete Notenblätter mit Lied Nr. 1 verkürzt, ohne Straßenhändler als Solisten
    Lernprogramm mit Lied Nr. 1 in Originallänge, mit Straßenhändlern als Solisten
    Lernprogramm mit Lied Nr. 1 verkürzt, ohne Straßenhändler als Solisten


    Der Zigeunerbaron (Johann Strauß Sohn)

    Ort und Zeit: Temescher Banat (Siebenbürgen) und Wien, Mitte des 18. Jahrhunderts
    Uraufführung am 24. Oktober 1885 im Theater an der Wien, Wien

    Es gibt sechs benannte Chöre: die Schifferknechte, die Mädchenschar, die Zigeuner, die Schweinehirten, die Husaren mit Gefolge, das Wiener Volk einschließlich Pagen und Obrigkeit. Außerdem tritt in Lied Nr. 2 bis Nr. 5 ein nicht benannter Chor auf. Dies könnte das Landvolk des Temescher Banates sein (manche professionellen Inszenierungen sehen es vermutlich so), oder die Schifferknechte.
    Original-Partiturbuch (externer Link): Dort "Vocal Scores (4)" klicken, dann mit rechter Maustaste "Complete Score", dann "Ziel speichern unter..." o.ä.
    (an einigen Stellen, vor allem wo mehrere Texte zugleich stehen, ist die Text-Zuordnung an die Solisten falsch; zudem sind einige Dialog-Seiten in falscher Reihenfolge eingefügt)
    Libretto
    Aufteilung der Solisten auf die Arien
    Arien für die Chöre unterteilen
    Personal abspecken
    Für die nachgebildeten Notenblätter gibt es zwei Varianten, je nachdem, ob in Lied Nr. 7 D-3 die Zigeuner allein oder die Schweinehirten allein oder sie alle zusammen im Quodlibet singen sollen. Im Fall des Quodlibet brauchen die Mitglieder des Zigeunerchores die erstere Variante und die Mitglieder des Schweinehirtenchores die letztere Variante.

    Nachgebildete Notenblätter, Nr. 7 D-3 für Zigeuner
    Nachgebildete Notenblätter, Nr. 7 D-3 für Schweinehirten
    Lernprogramm


    Wiener Blut (Johann Strauß Sohn)

    Ort und Zeit: Wien und Hietzing, zur Zeit des Wiener Kongresses 1814
    Uraufführung am 25. Oktober 1899 im Theater an der Wien, Wien

    Es gibt nur zwei Chöre: die Festgäste samt Kellnern, das Volk. Beide treten in verschiedenen Akten auf.
    Hier ist kein Link zum Partiturbuch zu finden. Kaufen kann man es, aber die Operette enthält nur wenig Chor.
    Libretto
    Ein Konzept zur Verringerung der Solisten, wie bei den anderen Operetten, ist hier nicht möglich. Höchstens Kagler und Bitowski können gestrichen werden, indem man ihre Passagen weglässt, und es kann auch kein Solist durch einen anderen ersetzt werden.



    Der Vogelhändler (Carl Zeller)

    Ort und Zeit: Rheinpfalz, Anfang des 18. Jahrhunderts
    Uraufführung am 10. Januar 1891 im Theater an der Wien, Wien

    Es gibt vier Chöre: das Pfälzer Landvolk, die Tiroler, die Hofleute, die Zofen. Hier in den nachgebildeten Chor-Notenblättern sind alle berücksichtigt, sind aber nicht unbedingt alle nötig: Die Hofdamen in Nr. 4 und die Zofen sind durch Solisten ersetzbar, und die Tiroler müssen nicht unbedingt wie vorgesehen singen, sie können auch bloße Statisten sein oder nur mit dem Pfälzer Volk und den Hofleuten mitsingen. Ihre eigenen Passagen können von Adam übernommen werden (die Stelle "Adam, ein Lied" von der Kurfürstin); außer in Nr. 2-1, dort vom Pfälzer Volkschor, dann muss es „Ihr“ statt „Wir“ heißen, und dann müssen die Frauen allein die Zeile singen „Wo habt ihr den Adam, den lustigen Patron?“, und die Männer allein die Zeile singen „Den Adam? Den Adam? Schaut her, da kommt er schon!“. Auf diese Weise kann ein einziger Chor mit wechselnden Kostümen im ersten Akt das Pfälzer Landvolk darstellen, danach die Hofleute. Hingegen, falls die Tiroler doch als Chor bleiben, dann ist das Chor-Quodlibet in Nr. 12 A-1, wie es auf Seite 136-139 im Original-Partiturbuch steht, schwierig für Chöre und Publikum. Es wäre auch möglich, dass Nr. 2 nur der Tiroler Chor singt, dann müsste Schneck die Zeile singen „Wo habt ihr den Adam, den lustigen Patron?“; dabei ist aber zu bedenken, dass Nr. 1 nur vom Pfälzer Volkschor und nicht vom Tiroler Chor gesungen werden kann. Es wäre auch möglich, dass Nr. 12 nur der Tiroler Chor singt, dann müsste die Kurfürstin die Stelle singen „Graf Stanislaus!“, und Weps das „'s ist zu toll!“ und das „Refüsiert!“ Übrigens gibt es in Nr. 1 A in den letzten fünf Takten eine große Seltenheit: Der geteilte Sopran hat nicht nur geteilte Tonhöhen, sondern auch geteilten Text; ebenso der geteilte Alt, der geteilte Tenor und der geteilte Bass. Darum wird dort das Notenblatt ausnahmsweise vierzeilig gedruckt. Ebenfalls gibt es in Nr. 7 B-3 solche Teilung im Tenor und im Bass, sogar mit unterschiedlichen Einsätzen in Tenor 1 und Tenor 2, auch in Bass 1 und Bass 2.

    Original-Partiturbuch (externer Link): Dort mit rechter Maustaste "Complete Score" klicken, dann "Ziel speichern unter..." o.ä.
    Libretto
    Aufteilung der Solisten auf die Arien
    Arien für die Chöre unterteilen
    Personal abspecken

    Für die nachgebildeten Notenblätter gibt es vier Varianten, je nachdem, wie viele und welche Chöre ein Konzertveranstalter zusammenbekommen kann und will: Wenn die Tiroler zumindest in Lied Nr. 2 als eigene Singgruppe bleiben sollen und in Nr. 12 A-1 zumindest während der Passagen der Hofleute schweigen sollen, wird Variante 1 benötigt; wenn die Tiroler in Lied Nr. 2 als eigene Singgruppe bleiben sollen und Nr. 12 A-1 allein singen sollen, wird Variante 2 benötigt; wenn sie in Lied Nr. 2 als eigene Singgruppe bleiben sollen und das Quodlibet in Nr. 12 A-1 bleiben soll, brauchen die Tiroler Sänger Variante 2 und die übrigen Variante 1. Wenn die Tiroler zumindest in Lied Nr. 2 als eigene Singgruppe entfallen sollen und in Nr. 12 A-1 zumindest während der Passagen der Hofleute schweigen sollen, wird Variante 3 benötigt; wenn die Tiroler in Lied Nr. 2 als eigene Singgruppe entfallen sollen und Nr. 12 A-2 allein singen sollen, wird Variante 4 benötigt; wenn sie in Lied Nr. 2 als eigene Singgruppe entfallen sollen und das Quodlibet in Nr. 12 A-1 bleiben soll, brauchen die Tiroler Sänger Variante 4 und die übrigen Variante 3.

    Nachgebildete Notenblätter, Variante 1
    Nachgebildete Notenblätter, Variante 2
    Nachgebildete Notenblätter, Variante 3
    Nachgebildete Notenblätter, Variante 4

    Für das Lernprogramm gibt es ebenfalls vier Varianten: Wenn die Tiroler in Lied Nr. 2 als eigene Singgruppe bleiben sollen und wenn in Nr. 12 sowohl die Tiroler als auch die Hofleute singen, jedoch keine zwei unterschiedlichen Texte gleichzeitig gesungen werden sollen, wird Variante 1 benötigt; wenn die Tiroler zumindest in Lied Nr. 2 als eigene Singgruppe bleiben sollen und wenn in Nr. 12 entweder einer der beiden Chöre ganz entfällt oder alle unterschiedlichen gleichzeitigen Texte bleiben sollen, wird Variante 2 benötigt. Wenn die Tiroler in Lied Nr. 2 als eigene Singgruppe entfallen sollen und wenn in Nr. 12 sowohl die Tiroler als auch die Hofleute singen, jedoch keine zwei unterschiedlichen Texte gleichzeitig gesungen werden sollen, wird Variante 3 benötigt; wenn die Tiroler zumindest in Lied Nr. 2 als eigene Singgruppe entfallen sollen und wenn in Nr. 12 entweder einer der beiden Chöre ganz entfällt oder alle unterschiedlichen gleichzeitigen Texte bleiben sollen, wird Variante 4 benötigt. Und zwar werden Variante 1 und Variante 3 so gehandhabt, dass in Nr. 12 A-1, Nr. 12 A-2 und Nr. 12 B-1 die Hofleute alle ihre Texte behalten, jedoch in Nr. 12 B-4 die Tiroler, damit in keinem dieser Teilstücke ein Chor überflüssig wird.

    Lernprogramm, Variante 1
    Lernprogramm, Variante 2
    Lernprogramm, Variante 3
    Lernprogramm, Variante 4


    Orpheus in der Unterwelt (Jacques Offenbach)

    Ort und Zeit: Theben, Olymp und griechische Unterwelt, griechische Mythenzeit
    Uraufführung am 21. Oktober 1858 im Théatre des Bouffes-Parisiens, Paris

    Es gibt nur einen Chor: die Götter.

    Partiturbuch, Original und Übersetzung Bote & Bock 19. Jh. (externer Link)
    Libretto
    Aufteilung der Solisten auf die Arien
    Arien für die Chöre unterteilen
    Personal abspecken
    Nachgebildete Notenblätter
    Lernprogramm


    Die Banditen (Jacques Offenbach)

    Ort: Herzogtum Mantua (in geänderten Fassungen nördliches Portugal)
    Uraufführung am 10. Dezember 1869 im Théatre des Variétés, Paris

    Es gibt fünf Chöre: die Räuber, die Soldaten, das Küchenpersonal, das spanische Gefolge, den Hofstaat des Herzogs samt Dienern. Hier in den nachgebildeten Chor-Notenblättern sind alle berücksichtigt, sind aber nicht unbedingt alle nötig: Wenn man einen normal großen Chor (über 20 Personen) hat, dann kann dieser im 1. und 2. Akt den Räuberchor darstellen, im 3. Akt den Hofleutechor, nur dass einige der Räuber im 3. Akt für das falsche spanische Gefolge gebraucht werden, entweder als Räuberrumpfchor oder als Statisten, weil die Quasi-Solisten gestrichen wurden. Falls aber keine Pause zwischen den Akten stattfindet, dann muss ggf. in Nr. 17 D deswegen der Räuberchor entfallen, um den Darstellern Zeit zum Umziehen zu geben. Die restlichen Chöre können auch bloße Statisten sein und ihre Passagen den Solisten überlassen, teilweise können sie mit den großen Chören mitsingen.

    Partiturbuch, Titel und Erster Akt, Übersetzung Ernst Dohm / Dirk Hohensohn
    Partiturbuch, Zweiter Akt, Übersetzung Ernst Dohm / Dirk Hohensohn
    Partiturbuch, Dritter Akt, Übersetzung Ernst Dohm
    Libretto ungekürzt

    Es gibt sehr viele Stellen, wo mehrere ganz verschiedene Texte zugleich von verschiedenen Chören oder verschiedenen Solisten gesungen werden. Das ist nicht nur schwer einzuüben, auch das Publikum wird sich schwer auf alles zugleich konzentrieren können. Jedoch ist auch viel Textwiederholung dabei. Es sollte also vereinfacht werden: An diesen Stellen sollte mal die eine Partei, mal die andere die Stimme drosseln oder ganz schweigen, damit jeder mal zu hören ist und die Texte verstanden werden können. Dies geht in dieser Operette, ohne eine Textzeile ganz wegzulassen. Hier in den nachgebildeten Chor-Notenblättern hat zuweilen eine Teil-Arie zwei oder drei Fassungen: eine ungekürzte und eine oder zwei gekürzte, wo verschiedener Text zur gleichen Zeit nur noch dort vorkommt, wo er wiederholt wird oder wo der Textunterschied nur besteht im Austausch der Wörter „ich“, „mein“, „mir“, „mich“, „du“, „dein“, „dir“, „dich“, „er“, „sein“, „ihm“, „ihn“, „sich“, „sie“, „ihr“, „wir“, „unser“, „uns“, „euer“, „euch“ usw.
    Diese Operette hat zudem sehr viele namentliche Darsteller. Und die müssen sehr stimmgewaltig sein, um dauernd mit dem Chor mitzusingen, vor allem, wenn sie einen anderen Text als der Chor haben. Aber ein großer Teil der Darsteller mit Rollennamen sind nicht wirklich Solisten, sondern singen fast nur zu mehreren zusammen oder mit dem Chor zusammen. Darum sind etliche verzichtbar, ohne dass man die Lieder oder die Geschichte in der Länge kürzen muss.

    Libretto ohne Quasi-Solisten, und mit nur wenig verschiedenem Text zugleich
    Aufteilung der Solisten auf die Arien, ohne Quasi-Solisten
    Arien für die Chöre unterteilen
    Personal abspecken
    So kann diese Operette bis auf eine Stunde verkürzt werden

    Für die nachgebildeten Notenblätter gibt es sechs Varianten, je nachdem, wie viele Solisten ein Konzertveranstalter zusammenbekommen kann und will, und ob er alle die verschiedenen Texte gleichzeitig belassen kann und will oder nicht, sofern ausreichend vorgesehene Solisten da sind: Wenn die Chorpassagen zur Verminderung des Mehrfachtextes gekürzt werden sollen und in Nr. 19 wenigstens eine Solistin zu bekommen ist, wird Variante 1 benötigt; wenn dort keine zu bekommen ist, wird Variante 2 benötigt. Wenn die Chorpassagen alle bleiben sollen und in Nr. 19 wenigstens eine Solistin zu bekommen ist, wird Variante 3 benötigt; wenn dort keine zu bekommen ist, wird Variante 4 benötigt. Wenn zwar Falsacappa und der Herzog als Solisten zu bekommen sind, Fiorella aber nicht (dann ist gerade noch eine verkürzte Aufführung möglich) und in Nr. 19 wenigstens eine Solistin zu bekommen ist, wird Variante 5 benötigt; wenn dort keine zu bekommen ist, wird Variante 6 benötigt.

    Nachgebildete Notenblätter, Variante 1
    Nachgebildete Notenblätter, Variante 2
    Nachgebildete Notenblätter, Variante 3
    Nachgebildete Notenblätter, Variante 4
    Nachgebildete Notenblätter, Variante 5
    Nachgebildete Notenblätter, Variante 6

    Für das Lernprogramm gibt es bei jeder dieser sechs Varianten noch die Untervariante a, dass in Nr. 17 D der gleichzeitige unterschiedliche Liedtext von Räubern und Soldaten beibehalten wird, und die Untervariante b, dass an diesen Stellen nur der Räuberchor bleibt und der Soldatenchor entfällt.

    Lernprogramm, Variante 1a
    Lernprogramm, Variante 1b
    Lernprogramm, Variante 2a
    Lernprogramm, Variante 2b
    Lernprogramm, Variante 3a
    Lernprogramm, Variante 3b
    Lernprogramm, Variante 4a
    Lernprogramm, Variante 4b
    Lernprogramm, Variante 5a
    Lernprogramm, Variante 5b
    Lernprogramm, Variante 6a
    Lernprogramm, Variante 6b

    Die meisten rollenbezogenen Chöre dürfen wegen ihrer aktiven Einbindung in die Handlung nicht groß sein. Außerdem müssen die rollenbezogenen Chöre aus dem gleichen Grund oft von der Bühne abtreten und wieder auftreten. Um dies zu lösen, können wir einen Hauptchor ergänzen, der einen festen Bereich auf der Bühne hat und größer sein darf. Er stellt eine Zuschauerschar dar, die ihren Kommentar zum Geschehen abgibt, an der sich die übrigen Darsteller aber nicht stören sollen.

    Beschreibung hierzu, Libretto mit Hauptchor, ohne Quasi-Solisten, und mit nur wenig verschiedenem Text zugleich, mit Varianten zum Personalabspecken am Schluss